Kooperative Kommunikation

Menschen sind keine Vögel! Dennoch. Welche Ähnlichkeiten könnten wir entdecken, wenn wir uns Menschen mit Vögeln vergleichen würden?

Es gibt Nestflüchter (Hühner, Enten) und Nesthocker. Nestflüchter kommen sehr weit entwickelt zur Welt und verlassen unmittelbar nach dem Schlüpfen das Nest. Nesthocker (Störche, Reiher) sind deutlich weniger ausgereift und bleiben nach der Geburt im Nest und werden intensiv gepflegt. Der Zoologe Adolf Portmann prägte für den Menschen den Begriff sekundärer Nesthocker.

Menschen sind aufgrund ihrer genetischen Ausstattung auf Kooperation angewiesen. Das soziale Miteinander ist uns in die Wiege gelegt und notwendig für unsere Reifung und Entwicklung als Mensch.

Mensch sein bedeutet – kooperativ sein.

Gleichzeitig gibt es Menschen, bei denen wir dieses Merkmal vermissen. Menschen, die nur auf den eigenen Nutzen achten, andere verachten oder gewalttätig sind. Solche Menschen sind durch ihre Lebensgeschichte phänotypisch konfrontativ geworden.

Kooperative Kommunikation geht davon aus, dass jeder Mensch – genetisch bedingt, die gleichen sozialen Grundbedürfnisse hat. Jeder Mensch möchte respektiert und anerkannt werden. Jeder möchte verstanden werden. Und jeder Mensch fühlt sich wohl, wenn offen und ehrlich kommuniziert wird. Wird in dieser Grundhaltung kommuniziert, so wird auch bei phänotypisch konfrontativen Menschen Kooperation freigesetzt. Die Basis für diese mächtige Form der Kommunikation lieferte Marshall B. Rosenberg mit der Struktur der gewaltfreien Kommunikation.

Es macht Menschen Freude, äußere Ursache für die Freude eines anderen zu sein.

Die Wirkung der Kooperative Kommunikation entsteht durch vier Elemente:

Wahrnehmung (Sachverhalt, Zahlen, Daten, Fakten)

Werte und Bedürfnisse (die durch Sachverhalt erfüllt oder nicht erfüllt sind)

Lösungsorientierte Handlungsoption (Tätigkeit, die zur Zielerreichung führt)

Gefühle und Empfindungen (positive oder negative)

Konkret: Wenn ich meinen Sohn ersuche, den Geschirrspüler auszuräumen, so macht er das am Ehesten, wenn ich sage:

Lieber Sohn, der Geschirrspüler ist in 15 Minuten fertig. Ich gehe jetzt noch einkaufen (1. Wahrnehmung). Mir ist deine Unterstützung sehr wichtig (2. Wert). Ich ersuche dich daher, das Geschirr bis 7 Uhr auszuräumen, damit wir nach dem Abendessen das schmutzige Geschirr gleich wieder hinein geben können (3. Lösungsorientierte Handlungsoption). Danke, das freut mich dann riesig (Gefühl).

Humanistische Psychologie

Wofür nutze ich diese?
Ist dies MEIN Hauptwerkzeug?
Habe ich weitere Werkzeuge? Falls ja, aufzählen, benennen und erklären – diese kommen dann auch auf die Homepage.

 

Die Humanistische Psychologie gründet in der Annahme einer schöpferischen Kraft des Individuums mit dem Ziel der Selbstverwirklichung. Der Mensch wird im Wesen als frei und autonom betrachtet. Und nicht als abhängig von seinen Genen, Hormonen, Situationen und Umweltfaktoren.

Der Mensch verfügt potenziell über eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich selbst zu begreifen und seine Selbstkonzepte, seine Grundeinstellung und sein Verhalten zu verändern. Ein sozial förderliches Klima unterstützt diese Entwicklung. Die entscheidenden Faktoren sind dabei nach Carl R. Rogers: Akzeptanz (bedingungslose positive Wertschätzung), Empathie (einfühlendes Verstehen) und Kongruenz (Echtheit, Ehrlichkeit, Offenheit).

Abraham Maslow, Carl. R. Rogers, Erich Fromm, Fritz Perls und Viktor E. Frankl sind Vertreter der Humanistischen Psychologie.

Grundannahmen der Humanistischen Psychologie:

Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Teile

Der Mensch lebt in zwischenmenschlichen Beziehungen

Der Mensch lebt bewusst und kann seine Wahrnehmung schärfen

Der Mensch lebt zielgerichtet

Der Mensch kann entscheiden

Nach Viktor E. Frankl liegt das Besondere der Freiheit des Menschen darin, dass er in jeder Situation eine selbst gewählte Haltung einnehmen kann.